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Datei:Burschenschaft Rhenania-Salingia, Reichsstraße 21, Düsseldorf.jpg

Rhenania-Salingia, Reichsstraße 21, Düsseldorf

Die Alte Hallesche Burschenschaft (AHB!) Rhenania-Salingia zu Düsseldorf ist eine farbentragende und schlagende Studentenverbindung in Düsseldorf mit Sitz im denkmalgeschützten Gebäude in der Reichsstraße 21 in Unterbilk. Sie entstand durch einen Zusammenschluss der beiden Alten Halleschen Burschenschaften (AHB!) Rhenania zu Düsseldorf und Salingia zu Münster am 27. Oktober 1979. Ebenso ist in ihr am 20. April 1921 der „Studentische Shakespeare-Verein“ aufgegangen. Ihr Bestehen führt sie auf die Gründung der „Studentenverbindung Salingia zu Halle“ zurück, welche am 17. Dezember 1845 gegründet wurde.[1]

Couleur[]

Die Burschen tragen zwei Bänder, das eine Band der Rhenania und das Band der Salingia. Die Farben der Rhenania sind von unten nach oben schwarz-gold-rot und die der Salingia ebenso von unten nach oben schwarz-karmesinrot-weiß. Burschen, die das Sprecheramt innehaben, tragen dazu noch das Shakespereaner-Band. Die Farben sind gold-schwarz-gold. Die Mütze ist schwarz mit weißem Vorsatz, rotem und goldenem Band. Füchse tragen beim Band schwarz-karmesinrot. Der Wahlspruch lautet „Ehre, Freiheit, Vaterland“.

Innere Struktur[]

Die AHB! Rhenania-Salingia zu Düsseldorf ist ein Männerbund und ein Lebensbund deutscher Akademiker, in dem Studenten nach ihrem Studienabschluss Mitglied der Altherrenschaft der Burschenschaft werden, die die Aktivitas finanziell und ideell unterstützt.

Fechten und Mensur[]

In der Verbindung wird das fakultative Prinzip gepflegt, das heißt, alle Mitglieder müssen die Technik des akademischen Fechtens bis zur sogenannten Mensurreife erlernen. Das Schlagen einer scharfen Mensur ist jedem Einzelnen freigestellt. Jedoch wird dies in der Regel von allen Mitgliedern der Verbindung wahrgenommen.

Verbindungsgeschichte[]

Geschichte der Salingia[]

Der Zweig der Salingia wurde am 17. Dezember 1845[2] als „Studentenverbindung Salingia zu Halle“ in Halle an der Saale gegründet. Die Gründungsburschen waren Theodor Pösche, K. Kaiser und F. Schreiber. Als weitere Gründungsmitglieder waren Scheven, von Arnim, Weber, Hinsching und Brandt genannt. Als Farben wurden damals die noch heute bestehenden Kombinationen schwarz-karmesinrot-weiß für das Band und Dunkelrot für die Mütze gewählt. Die Füxe trugen seit damals bis heute ebenso für das Band die Farben schwarz-karmesinrot. Ihr Wahlspruch war „Treu, Fest, Wahr“ der mit den Grundsätzen Wissenschaft, Sittlichkeit, Ehrenhaftigkeit und Freundschaft verbunden war. Damals gab es, wie heute, keine Bestimmungsmensur, aber die volle Satisfaktion.

1877 wurde die Salingia in das „Corps Salingia“ umgewandelt und entwickelte sich zur stärksten Verbindung in Halle. 19 Jahre später wurde das Corps in eine Burschenschaft umgewandelt und nannte sich darauf hin „B! Salingia Halle“. Am 13. Januar 1898 fand die Aufnahme in den Allgemeinen Delegierten-Convent (ADC – Vorläufer der heutigen DB, siehe Deutsche Burschenschaft) statt und die Bestimmungsmensur wurde eingeführt.

Nach hohen schmerzlichen Verlusten der Aktivitas im Ersten Weltkrieg baute sich die Verbindung allmählich wieder zur alten Größe aus und besiegelte diesen Akt Ende 1920 mit dem Kauf eines neuen Verbindungshauses. Aber wiedermal musste sich die Verbindung 15 Jahre später dem Drängen der Zeit ergeben und löste sich 1935 beim Wartburgfest, auf Drängen der nationalsozialistischen Herrschaft, auf, da die Salingia sich weigerte, in den damaligen NSDStB überführt zu werden. Ihr Fortbestehen konnte damals nur im Geheimen stattfinden und formierte sich als geheime Kameradschaft.

1951 gründeten ehemalige Mitglieder in Münster 16 Jahre nach der Auflösung die Salingia neu. Die Verbindung hieß nun „Alte Hallesche Burschenschaft Salingia zu Münster“. Am 21. Mai 1967 zog die Salingia nach Bochum und gründete sich abermals neu, diesmal mit dem Namen „Neuen Bochumer Burschenschaft Salingia“. Zwölf Jahre später, am 27. Oktober 1979, fusionierte die Salingia mit der „AHB! Rhenania zu Düsseldorf“ zur „Alten Halleschen Burschenschaft Rhenania-Salingia zu Düsseldorf“.

Geschichte der Shakespereana[]

Die Shakespereana wurde am 10. November 1864 als „Studentischer Shakespeare-Verein“ durch den Schriftsteller Fritz Anders in Halle gegründet. Ihr Wahlspruch war: „Denn was andere von uns denken, das kann uns piepe, piepe sein!“. Dieser studentische Verein war zuerst nur eine lockere, nicht-farbentragende Runde, die auf persönlichen Kontakten beruhte. Eine Satzung gab es nicht. Ebenso wie in der Salingia gab es keine Bestimmungsmensur aber volle Satisfaktion. 1866 beteiligte sich die Shakespereana am Verband der Nicht-Farbenstudenten. Ihr Wichs war ab 1873 schwarz und mit Fahne.

Ab 1909 kam es zur Trendwende, die damit begann, dass sich die Shakespereana fortan „Studentische Verbindung Shakespereana“ nannte und ab 1910 farbentragend wurde. Das Band hatte ab nun die Farben gold-schwarz- gold (die Farben des Hauses Shakespeare) und die Mütze war schwarz. Acht Jahre später, 1918 waren die Shakespereaner auf der Suche nach einem geeigneten Dachverband und die Entscheidung fiel für den ADB, da keine Bestimmungsmensur vorgeschrieben war. Am 20. April 1921 kam es zur Fusion mit der B! Rhenania Halle im ADB. Der Name Shakespereana ging verloren, aber das Gründungsdatum wurde übernommen. Von da an wurde bis heute das Shakespereana-Band zum Chargenwichs getragen, sowie wird es die ganze Zeit vom Sprecher getragen.

Geschichte der Rhenania[]

Die Rhenania wurde als „Burschenschaft Rhenania Halle“ durch Angehörige des Hallenser ADB-Inaktivenstammtisches am 11. Juli 1911 gegründet. Die Gründungsburschen waren Müller, Fischer und Tietze. Jeder brachte seine Farbe mit. Müller, der der B! Vandalia Berlin angehörte, brachte rot mit. Fischer, der der B! Markomannia München angehörte Gold und Tietze von der B! Avaria München, schwarz. Somit hatte ihr Band die Farben schwarz-gold-rot auf weißem Grund. Die Mütze war aus schwarzem Samt. Ihr Wahlspruch war Ehre, Freiheit, Vaterland. Ebenso wie bei der Salingia und Shakespereana gab es keine Bestimmungsmensur, aber volle Satisfaktion.

1912 kam es zur Aufnahme in den Allgemeinen Deutschen Burschenbund. Ebenso wie die Salingia hatte die Rhenania viele Verluste in der Aktivitas. Der Grund war der grade beendete Erste Weltkrieg. Dies war einer der Gründe warum diese nun mit der Shakespereana am 20. April 1921 fusionierte. Sechs Jahre später wurde ein gemeinsames Verbindungshaus in Halle gekauft und der Mittelpunkt des sozialen Lebens verlagerte sich so dorthin. 1931 führte die B! Rhenania Halle den ADB Vorsitz, trat aber 1933 aus und gleichzeitig in DB. Viele Bünde folgten und so kam es unter anderem zum Zusammenbruch des ADB. 1935 kam es, wie bei der Salingia, zur Auflösung, da die NS-Regierung ebenso von der Rhenania forderte dem NSDStB beizutreten, diese sich aber weigerte und sich öffentlich auflöste. Ihr Fortbestehen war so nur geheim als Kameradschaft möglich. Erst 1962 kam durch den Altherren-Verband zur Wiederanmeldung bei der DB, sowie 1965 zur Wiederbegründung der Aktivitas an der neuen Universität Düsseldorf. Am 27. Oktober 1979 fusionierte die Rhenania mit der Salingia zur AHB! Rhenania-Salingia zu Düsseldorf.

Bekannte Mitglieder[]

  • Fritz Anders (1841–1910), Schriftsteller und Pfarrer
  • Friedrich Berkner (1874–1954), Pflanzenbauwissenschaftler und Pflanzenzüchter
  • Theodor Berndt (1838–1916), Lehrer und Politiker (NLP), Landtagsabgeordneter
  • August Disselhoff (1829–1903), Pfarrer und Dichter
  • Julius Disselhoff (1827–1896), Nachfolger und Schwiegersohn von Theodor Fliedner
  • Willy Knorr (1878–1937), Politiker (DNVP), Ministerpräsident des Freistaates Anhalt
  • Christian Julius von Massenbach (1832–1904), Landrat im Kreis Posen, Regierungspräsidenten im Regierungsbezirk Marienwerder, Mitglied im Preußischen Staatsrat
  • Friedrich Oelze (1873–1954), Pädagoge und Politiker (DNVP)
  • Theodor Pösche (1825–1899), Autor, Statistiker und Geograph
  • Franz Sioli (1882–1949), Psychiater und Hochschullehrer
  • Günter Thiele (1927–2010), Verwaltungsjurist, Staatssekretär

Mitgliederverzeichnis:

  • Willy Nolte (Hrsg.): Burschenschafter-Stammrolle. Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer-Semester 1934. Berlin 1934. S. 1042.

Bekannte Referenten im Burschenhaus[]

  • 2017: Markus Mohr (* 1984), Politiker[3]
  • 2015: Rüdiger Goldmann[4]
  • 2014: Akif Pirinçci[5]
  • 2012: Felix Menzel[6]
  • 2001: Hajo Herrmann
  • 2001: Harald Neubauer
  • 2000: Björn Clemens
  • 1999: Horst Mahler

Literatur[]

  • Hans-Georg Balder: Die Deutsche(n) Burschenschaft(en) – Ihre Darstellung in Einzelchroniken. Hilden 2005, S. 126–127, 197–199.
  • Michael Doeberl, Alfred Bienengräber (Hrsg.): Das akademische Deutschland. Band 2: Die deutschen Hochschulen und ihre akademischen Bürger. C. A. Weller, Berlin 1931. S. 122, S. 811.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

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